Staatliche Museen Kassel   
Katalog der altperuanischen Keramik



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Anthropomorphes Gefäß
Material: Keramik
Maße:
Höhe: 14,6 cm
Durchmesser: Boden 6,9 cm
Durchmesser: Öffnung 2,8 cm
Durchmesser: maximal 9,3 cm
Datierung:
Moche-Kultur, Frühe Zwischenperiode
100 v. Chr. - 600 n. Chr.
Herkunft: Peru (Südamerika)
Inv.-Nr.: Am S 39

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Das Gefäß, dessen Hals abgebrochen ist, ist oxidierend gebrannt und mit einem roten Überzug versehen, der als Grundlage für weitere Verzierungen in heller Farbe dient. Es ist in Form einer Frau gestaltet, die mit Hilfe eines cremefarbenen, um die Stirn gebundenen Tuches eine Last auf dem Rücken trägt.

Tücher dieser Art werden in Südamerika auch heute noch für den Transport von Lasten oder zum Tragen von Kleinkindern verwendet.

Die Tatsache, daß Frauen in gemalten Szenen meist kleiner als Männer dargestellt und zudem oft ohne Schmuck und bei der Verrichtung von Arbeit gezeigt werden, läßt die Vermutung zu, daß sie in der Moche-Gesellschaft ein geringes gesellschaftliches Ansehen besaßen. Reich ausgestattete Gräber von Frauen deuten jedoch darauf hin, daß zumindest einige Frauen in der Moche-Gesellschaft auch einen hohen sozialen Status erreichen konnten.

Literatur:  Disselhoff, Hans Dietrich: Leben im alten Peru. München 1981, S. 160, 163. 
  Feest, Christian F. & Peter Kann: Das Altertum der Neuen Welt. Voreuropäische Kulturen Amerikas. Berlin 1992, S. 159. 

Keramikherstellung in Alt-Peru


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