Staatliche Museen Kassel   
Katalog der altperuanischen Keramik



  Moche-Kultur >> Gefäß




 

 


Gefäß
Material: Keramik
Maße:
Höhe: 19,1 cm
Durchmesser: Boden 9,7 cm
Durchmesser: Öffnung 7,7 cm
Durchmesser: maximal 15,4 cm
Datierung:
Moche-Kultur, Frühe Zwischenperiode
100 v. Chr. - 600 n. Chr.
Herkunft: Peru (Südamerika)
Inv.-Nr.: Am S 36

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Das Gefäß ist oxidierend gebrannt und im Bereich des Gefäßbauches mit einem roten Überzug versehen. Hals und Fuß des Gefäßes sind mit einem hellen Farbton überzogen, auf dem Hals lassen sich zusätzlich Streifen in dunkelbrauner Farbe erkennen. Auf dem Bauch des Gefäßes sind plastische Verzierungen in Form von Maiskolben zu sehen, die vermutlich vor dem Brennvorgang mit Hilfe von Stempeln auf den noch feuchten Ton aufgebracht wurden.

Der Mais war sowohl im Gebiet der Zentralanden, als auch im Bereich des gesamten präkolumbischen Amerikas die wichtigste Nahrungspflanze. Aufgrund ihrer Bedeutung besaß sie den Status einer göttlichen Pflanze. Neuere Untersuchungen stützen die These, daß der Mais um 6.000 - 4.000 v. Chr. unabhängig von anderen Regionen in den Zentralanden domestiziert wurde und sich nicht - wie bisher angenommen - von Mexiko aus in Richtung Südamerika verbreitet hat. Die Zentralanden zählen somit zu den Weltzentren des Ackerbaus.

Auch für die Moche-Kultur bildete der Mais die Grundlage der Ernährung. Dank eines durchdachten Bewässerungssystems, das das Wasser aus dem Hochland in der wüstenartigen Region des Rio Moche verteilte, war es den Moche-Bauern möglich, zwei bis drei Maisernten pro Jahr zu erwirtschaften. Ein Teil des Maises wurde auch zur Herstellung von Chicha, einem alkoholhaltigen Bier verwendet.

Literatur:  Feest, Christian F. & Peter Kann: Das Altertum der Neuen Welt. Voreuropäische Kulturen Amerikas. Berlin 1992, S. 156. 

Keramikherstellung in Alt-Peru


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