Katalog der altperuanischen Keramik |
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Das Gefäß ist reduzierend gebrannt, besitzt einen steigbügelförmigen Ausguß und erinnert in seiner Form an einen Kürbis. Teile des Gefäßbauches sowie der Gefäßhenkel sind mit Vogelmotiven verziert, die möglicherweise mit einem Stempel aufgebracht worden sind. Auf der einen Seite des Henkels ist eine plastische Applikation in Form eines Affen zu sehen. Steigbügelförmige Ausgüsse sind ein charakteristisches Merkmal der Keramik der nördlichen Küste Perus. Seit der Chavín-Kultur (900-200 v. Chr.) haben fast alle nachfolgenden Kulturen dieser Region Gefäße mit steigbügelförmigen Ausgüssen hergestellt. Besonders beliebt scheint diese Form des Ausgusses bei den Chimú gewesen zu sein, die die Ausgüsse zusätzlich nicht nur mit kleinen Affen- sondern auch mit Vogel- oder Entenfiguren verzierten. Affen zählten damals schon zu den Bewohnern des tropischen Regenwaldes, waren in der Küstenregion, in der die Chimú siedelten, jedoch nicht beheimatet. Möglicherweise hielten die Küstenbewohner solche für sie exotischen Tiere gefangen. Auch die Darstellung von Kürbissen und anderen Feldfrüchten ist nichts Ungewöhnliches. Der Kürbis gehörte neben Mais, Bohne, Kartoffel und Paprika zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Bevölkerung Südamerikas. Gentechnische Untersuchungen haben ergeben, daß der Kürbis in Südamerika bereits um 10.000 - 8.000 v. Chr. kultiviert wurde. Keramikherstellung in Alt-Peru |
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