Staatliche Museen Kassel   
Katalog der altperuanischen Keramik



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Anthropomorphes Gefäß
Material: Keramik
Maße:
Höhe: 11,3 cm
Durchmesser: Boden 6,9 cm
Durchmesser: Öffnung 2,1 cm
Durchmesser: maximal 9,3 cm
Datierung:
Chimú-Kultur, Späte Zwischenperiode
1000 - 1470 n. Chr.
Herkunft: Peru (Südamerika)
Inv.-Nr.: Am S 13

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Das Gefäß ist reduzierend gebrannt. Sein Hals ist plastisch in Form eines menschlichen Kopfes gestaltetet, dessen Gesicht durch schräg stehende Augen, eine spitze hervorspringende Nase und einen kleinen schmalen Mund gekennzeichnet ist. Schräge Streifen, die im Wangenbereich zu erkennen sind, lassen sich möglicherweise als Schmucknarben interpretieren. Die Ohren der dargestellten Person erscheinen überdimensional und sind mit aufwendigem Ohrschmuck versehen.

Bei der dargestellten Person handelt es sich um den "Herrn von Sican" bzw. "Naymlap", der als Begründer der lokalen Herrscherdynastie von Lambayeque gilt und von der dort ansässigen Bevölkerung wahrscheinlich auch als Gottheit und Kulturheros verehrt wurde. Er ist häufig in gleicher Form abgebildet worden, so daß Gefäße dieser Art typisch für die Region sind.

Auf dem Henkel ist eine weitere plastische Applikation zu erkennen, die jedoch stark beschädigt ist. Möglicherweise handelt es sich hierbei um eine liegende Figur.

Literatur:  Feest, Christian F. & Peter Kann: Das Altertum der Neuen Welt. Voreuropäische Kulturen Amerikas. Berlin 1992, S. 171. 

Keramikherstellung in Alt-Peru


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