Staatliche Museen Kassel   
Katalog der altperuanischen Keramik



  Moche-Kultur >> Gefäß in Form eines Mischwesens




 

 


Gefäß in Form eines Mischwesens
Material: Keramik
Maße:
Höhe: 19,3 cm
Durchmesser: Boden 9,7 cm
Durchmesser: Öffnung 6,5 cm
Durchmesser: maximal 14,7 cm
Datierung:
Moche-Kultur, Frühe Zwischenperiode
100 v. Chr. - 600 n. Chr.
Herkunft: Peru (Südamerika)
Inv.-Nr.: Am S 24

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Das Gefäß ist oxidierend gebrannt und vollständig mit roter Farbe bemalt. Diese bildet die Grundlage für weitere cremefarbene Verzierungselemente. Das Gefäß ist in Form eines Mischwesens gestaltet, dessen Ohren die Gefäßhenkel bilden und das Merkmale von Mensch und Eule miteinander vereint.

Eulen sind in der Moche-Kultur in unterschiedlicher Weise dargestellt worden. Neben naturalistischen Abbildungen (vgl. Inv.-Nr. Am S 51) sind Mischwesen zwischen Mensch und Eule bekannt sowie Figuren, die den Eindruck vermitteln, daß ein Mensch als Eule verkleidet sei. Häufig finden sich auch Eulendarstellungen, die durch ihre großen Reißzähne beeindrucken und dadurch mit der Hauptgottheit der Moche, dem "Gott mit den Reißzähnen" in Verbindung gebracht werden können.

Die Eule besaß in der Moche-Kultur eine vielfältige Bedeutung. Als nachtaktives Tier galt sie als Symbol der Nacht und wurde mit dem Tod und der Unterwelt assoziiert. Als Raubvogel diente sie zudem als Symbol des Krieges. Darstellungen von Eulen stehen häufig in Verbindung mit Heil- oder Opferritualen.

Literatur:  Feest, Christian F. & Peter Kann: Das Altertum der Neuen Welt. Voreuropäische Kulturen Amerikas. Berlin 1992, S. 163. 

Keramikherstellung in Alt-Peru


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